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Antworten zu Ortsdurchfahrtsfragen

Im Rahmen der Projektausstellung in der Hechtremise (2. bis 10. März) hatten Besucher die Möglichkeit, Fragen und Anregungen bezüglich Dorfgestaltung und Ortsdurchfahrt Teufen (ODT) zu deponieren. In einem ersten Teil erscheinen die Antworten zu Ortsdurchfahrtsfragen.

Die Projektbeteiligten Appenzeller Bahnen (AB), der Kanton Appenzell Ausserrhoden und die Gemeinde Teufen nehmen zu Fragen und Anregungen bezüglich Ortsdurchfahrt Stellung. Diese wurden von Besucherinnen und Besuchern der Projektausstellung platziert, die vom 2. bis 10. März 2019 in der Hechtremise stattfand.

Tempo 30
• Wie sieht es mit diesen Abklärungen aus?
• Wer hat Vortritt?
• Werden dann alle Fussgängerstreifen wegfallen?

Das Auflageprojekt beinhaltet eine Tempo-30-Zone auf dem Abschnitt Bahnhofkreuzung bis Bibliothek. Bedingung für die Umsetzung ist aber, dass alle untergeordneten Gemeindestrassen auf diesem Abschnitt rechtskräftige Temporeduktionen aufweisen.
Üblicherweise gilt in Tempo-30-Zonen Rechtsvortritt. Es gibt zwei Gründe, weshalb in Teufen diese Regelung nicht zur Anwendung kommt:

Es handelt sich bei der Ortsdurchfahrt Teufen um eine blau signalisierte, vortrittsberechtigte Hauptstrasse.

Im Zusammenhang mit der Bahn macht der Rechtsvortritt keinen Sinn.

In Tempo-30-Zonen sind Fussgängerstreifen nur in Ausnahmefällen zulässig. Es besteht die Absicht, dass der Fussgängerstreifen zwischen dem Schulhaus und der Kirche markiert wird.

Oje, anhand dieser Pläne ist die Ortdurchfahrt per Velo unmöglich.
Auf dem Abschnitt Bahnhofkreuzung bis Höhe Bibliothek lassen die Platzverhältnisse keine Velosteifen zu. Hier beträgt der Abstand zwischen der randseitigen Schiene und dem Fahrbahnabschluss mindestens 130 cm. Das entspricht etwa der Breite eines Radstreifens und kann problemlos befahren werden. Im Gegensatz zum Abschnitt bei der Haltestelle Stofel wird die Strasse hier durch einen angeschrägten Randabschluss begrenzt, welcher strassenseitig komplett abgesenkt wird. Das bedeutet, dass ungeübte Radfahrer notfalls die Fahrbahn in Richtung Gehweg verlassen können. Die Bahn kann einen Radfahrer nicht überholen - dazu reicht der Platz auf diesem Abschnitt nicht aus. Ein Lastwagen kann einen Radfahrer nur überholen, wenn er dazu einen Teil der Gegenfahrbahn nutzen kann.

Ein Verkehrschaos beim Kreisel ist vorprogrammiert. Dort ist alles viel zu eng! Mit Tunnel wäre dort alles ideal gelöst. Auch die Dorfplatzgestaltung würde viel schöner werden.
Im Rahmen des Vorprojektes für den neuen Kreisel wurden Verkehrssimulationen durchgeführt. Sie zeigen, dass auch während den Hauptverkehrszeiten der Verkehrsfluss gewährleistet ist. Für die neue Lichtsignalanlage bei der Bahnhofkreuzung zeigen die durchgeführten Berechnungen, dass die Sperrzeit bei einer Zugsdurchfahrt knapp 50 Sekunden und im Falle von Zugskreuzungen knapp 70 Sekunden dauert.

Lasst doch mal alles wie es ist! Plant einen tollen Tunnel und macht was für eine lange Zukunft. Auf ein paar Jahre mehr warten kommt es nicht drauf an.

Wieso nur von A-B gedacht und mal wieder nicht weiter?! Bis dies alles realisiert ist, steht der Verkehr wieder Kopf. Die Leute fahren nicht zum Spass Auto. Einzige schlaue und zukunftsorientierte Lösung ist ein Tunnel.

Es gibt und soll nur die Tunnel-Lösung realisiert werden! Alles andere ist falsch und Wischiwaschi!

Präsentation sehr gut! Projekt jedoch mutlos. Nicht zukunftsfähig! Was ist mit der Tunnel-Variante? Dringend weiterverfolgen! Es ist ernst zu nehmen!
Der heutige Zustand ist keine Lösung. Die Verkehrssicherheit muss zwingend für alle Verkehrsteilnehmer verbessert werden. Der Gemeinderat hat an der Informationsveranstaltung vom 25. November 2019 mitgeteilt, dass die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger von Teufen die Gelegenheit haben werden, über einen Projektierungskredit für eine Tunnellösung abzustimmen. Wird dieser Kredit angenommen, kann ein Tunnelprojekt geplant werden.

Vorschlag/Bedingung:
1) Fahrleitungen von Bahnhof Teufen bis Restaurant Hirschen weglassen
2) Elektrisch fahren (wie eAuto mit kleiner Überbrückungsbatterie im Tram)
3) Künftig fahren mehr Autos mit Akkus
4) Bahn kann dies für kurze Strecken problemlos (Akku kann sofort wieder geladen werden)

Die Appenzeller Bahnen haben im Hinblick auf die Beschaffung der Tangozüge zusammen mit der Industrie geprüft, ob abschnittsweise mit Akkus anstelle mit einer Oberleitung gefahren werden kann. Die Abklärungen wurden an der Infoveranstaltung vom 16. Dezember 2014 präsentiert. Es zeigte sich, dass die notwendigen Akkus und Kondensatoren zu massiv höheren Gewichten führen würden, kostenintensive Anpassungen an den Fahrzeugen zur Folge hätten und die Zulassung sehr ungewiss wäre. Die Tangozüge sind denn auch nicht vergleichbar mit einem Tram in Nizza oder andern Städten.

• Sind die Verhandlungen mit den betroffenen Liegenschaftsbesitzern abgeschlossen?
• Warum gibt es auf den Visualisierungen kaum Verkehr?
• Einfahrt zu Liegenschaften Hauptstr. 5/7 (alter Spar) – Einbahn?

Die Land- und Rechtserwerbsgespräche mit den betroffenen Liegenschaftsbesitzern sind im Gang bzw. in Vorbereitung. Das Ziel der AB ist es, vor der öffentlichen Auflage des Projektes mit möglichst vielen der betroffenen Grundeigentümern sogenannte freihändige Vereinbarungen abzuschliessen.
Das Ziel von Visualisierungen ist, die Projektelemente und die damit verbundene neue Situation bzw. die entstehenden Veränderungen vor Ort möglichst vollständig und gut erkennbar abzubilden. Die Darstellung von (zu) vielen Fahrzeugen würde dieser Absicht entgegenwirken.
Die Einfahrt in die alte Landstrasse zu den Liegenschaften Hauptstrasse 5/7 ist nur noch als Einbahn-Zufahrt in Richtung Dorfzentrum möglich. Die Wegfahrt Richtung Stofel/Niederteufen muss via alte Landstrasse bzw. Unteres Hörli erfolgen.

Wie kann sich ein Velofahrer mit Anhänger (z.B. Kinderanhänger) sicher der Doppelspur entlang durchs Dorf bewegen?
• Ausweichen auf Gehsteig geht nicht
• Auf Fahrbahn besteht Risiko, dass Anhängerrad ins Gleis gerät.

Über den ganzen Projektperimeter der Doppelspur beträgt die Breite zwischen der äusseren Schiene und dem Randstein im Minimum:
• 2.50m (mit Velostreifen B= 1.20m), auf eine Länge von ca. 130m
• 2.70m (mit Velostreifen B= 1.50m), auf eine Längevon ca. 250m
• 1.30m (ohne Velostreifen), auf eine Länge von 2 x 250 = 500m
• 1.30m (ohne Velostreifen mit Möglichkeit, auf südseitiges Trottoir auszuweichen), auf eine Länge von ca. 600m
• 1.09m (Durchfahrt durch Haltestelle Stofel), auf eine Länge von 2 x 50 = 100m

Die Durchfahrt durch die Haltstelle Stofel mit einem Veloanhänger ist zugegebenermassen heikel. Ein Velofahrer mit Anhänger benutzt zwischen dem Dorfplatz und Stofel mit Vorteil die Unterrainstrasse (Fahrtrichtung St. Gallen) bzw. das Trottoir (Fahrtrichtung Dorfplatz). Die AB prüfen im Ausführungsprojekt die Verfüllung der perronseitigen Schiene, so dass diese in Längsrichtung ohne Gefahr befahren werden könnte.

Warum nicht jetziger Zustand belassen? Machen Sie eine Analyse von jetzt und neu (Doppelspur). Die neue Doppelspur bringt betrieblich kaum Vorteile, schon wegen der hohen Investitionen nicht.
Der heutige Zustand mit einer einspurigen Bahn widerspricht den Anforderungen an die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer. Sicherheitsberichte wurden erstellt und liegen vor. Die Doppelspur bringt für alle Verkehrsteilnehmer sehr grosse Vorteile. Für die Bahn ermöglicht die Doppelspur eine wesentlich flexiblere Fahrplangestaltung. Das kommt letzlich auch Teufnerinnen und Teufner zugute, die auf gute Anschlüsse in St.Gallen an den Fernverkehr angewiesen sind.

Habt ihr die Sicherung der Geleise für Velofahrer geprüft? Im Tessin (Lugano-Ponte Tresa) sind die Gleise gefüllt mit einer Plastik-/Gummifüllung damit Radfahrer nicht stürzen.
Die Verfüllung der Schienen mit einem geeigneten Material wurde (und wird) in der Schweiz von verschiedenen Strassenbahnbetreibern immer wieder getestet - aktuell von den Verkehrsbetrieben Basel. Ob es sich bei dem von Ihnen erwähnten Beispiel (Bahn Lugano–Ponte Tresa) auch um einen Testversuch handelt und wie die dortigen Erfahrungen sind, werden wir abklären. Die Anforderungen an das Verfüllungsmaterial sind sehr hoch (Konsistenz, Widerstandsfähigkeit, Witterungsbeständigkeit, etc.). Nebst der Materialtechnologie stellen auch die Kosten eine grosse Hürde dar.

Vorschlag:
1) Radweg Richtung St. Gallen generell via Unterrainstrasse führen (nicht den AB-Bahntrassees entlang)
2) Radwege «dürfen» etwas länger sein
3) Mehr und mehr wird mit eBikes gefahren (auch von Jugendlichen, bald auch von Kindern)
4) Situation bei Haltestelle Stofel ist gemäss Plan zu gefährlich

Wird der Radweg in Fahrtrichtung St. Gallen via Unterrain signalisiert, so sind die Radfahrer – auch e-Bikes und Mofas – verpflichtet, die Hauptstrasse zu verlassen und den Unterrain zu nutzen. Die obligatorische Führung der Velofahrer via Unterrainstrasse ist jedoch nicht zielführend, da wahrscheinlich viele Velofahrer die ansteigende Unterrainstrasse meiden und statt dessen auf der Kantonsstrasse bleiben und in Richtung Stofel fahren werden. Deshalb ist der geplante Velostreifen auf der Kantonsstrasse vom Schützengarten bis vor die Haltestelle Stofel zweckmässig. Velofahrer, die sich auf der Kantonsstrasse unsicher fühlen, dürfen aber selbstverständlich den etwas längeren (und ‘strengeren’) Weg via die Unterrainstrasse wählen. Damit lässt sich auch die Durchfahrt durch die Haltestelle Stofel, bei der aus Platzgründen leider kein Velostreifen möglich ist, vermeiden.

Bei der Haltestelle Stofel beträgt der Abstand zwischen der perronseitigen Schiene und der Haltekante 108 cm. Für ungeübte Fahrradfahrer und für Radfahrer mit Anhänger ist die Passage bei der Haltestelle in Fahrtrichtung St.Gallen heikel. Für routinierte Radfahrer ist diese Stelle aber problemlos zu bewältigen.

Gespannt blicken die ODT-Projektverantwortlichen nach Basel. Dort wird aktuell ein «velofreundliches Gleissystem» mit einem Gummiprofil in der Schienenrille getestet. Sollte dieses System sich als praxistauglich erweisen, würde dies die Situation bei der Haltestelle Stofel entschärfen.
Seitens der Organisation Provelo liegt ein Lösungsansatz mit einer Radstreifenführung über den Perron vor (Nordseite). Auch diesen Ansatz gilt es noch zu prüfen.

Sehr schöne und gut ausgearbeitete Lösung! Gut für Velofahrer und Fussgänger und Geschäfte.

Gute Planung!
• Ortsdurchfahrt besser als jetzt
• Günstiger als Tunnellösung
• Zeitnahe Realisierung möglich

Sehr gute Lösung!
Danke für die positive Rückmeldungen zum Projekt Doppelspur.