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«Solidarität ist von allen gefordert»

Oliver Hörler, Präsident des Gewerbevereins Teufen (GVT), spricht im Interview über die aktuelle Gefühlslage der GVT-Mitglieder und deren Hoffnungen an die Teufner Bevölkerung.

www.zukunft-teufen.ch: Herr Hörler, wie ist momentan die Stimmung im Gewerbeverein Teufen hinsichtlich der geplanten Bautätigkeiten im Dorf?
Oliver Hörler: Die Detailhändler, die im Dorfzentrum ihr Geschäft betreiben, haben zum Teil grosse Existenzängste. Sie befürchten, dass ihr Umsätze aufgrund der Bauarbeiten so massiv einbrechen, dass sie nach Abschluss des Jahrhundertprojekts von der Teufner Bildfläche verschwunden sind.

Was halten Sie solchen Ängsten entgegen?
Ich versuche in Gesprächen mit Mitgliedern die Situation zu relativieren. Kein einziger Detailhändler wird während dreier Jahre permanent eine Baustelle vor der Ladentüre haben. Zudem ist der GVT-Ausschuss «Gewerbe Dorf» gemeinsam mit Gemeinderäten intensiv daran, Lösungen beispielsweise für Provisorien auszuarbeiten. Sobald diese spruchreif sind, werden wir entsprechend informieren.

Wie ist das gegenseitige Einvernehmen zwischen GVT, Gemeinde und Kanton?
Der GVT-Ausschuss «Gewerbe Dorf» spürt seitens Gemeinde und Projektleitung des Jahrhundertprojekts, einen sehr grossen Rückhalt und viel Verständnis für unsere Situation. Zusammen mit einzelnen Gemeinderäten schaffen wir Projekte aus, dank denen die Erwerbsausfälle für das Teufner Gewerbe kleinstmöglich ausfallen sollen. Ich finde es wirklich motivierend, dass die Verantwortlichen von Gemeinde und Kanton sehr konsensorientiert und unkompliziert agieren und den GVT unterstützen.

Was erhoffen sich die Gewerbevereinsmitglieder von der Teufner Bevölkerung?
Das lässt sich an einem Wort festmachen: Solidarität. Es wär schön, wenn unsere Kunden während intensiver Bauphasen Verständnis zeigen, wenn sie nicht direkt vor den Geschäften parkieren können. Teufen soll Konsumenten auch in Zukunft eine grosse Vielfalt an Verkaufsgeschäften bieten. Das ist aber nur realistisch, wenn die Bevölkerung zusammensteht und sich in ihrem Einkaufsverhalten solidarisch gegenüber den Detaillisten erweist.

Interview: Rosalie Manser

Der zweite Interviewteil erscheint in der Kalenderwoche 15-2018.