«Es läuft alles planmässig»
Die Bauarbeiten beim Bahnhof Teufen sind laut Fabio De Mattia, Teamleiter Grossprojekte der Appenzeller Bahnen (AB), im Zeitplan.
Der Bahnhof Teufen wird ab Mitte Mai 2020 über ein drittes Gleis und ein neues, überdachtes Mittelperron verfügen. Fabio De Mattia, Teilprojektleiter beim Bahnhof Teufen, ist mit dem aktuellen Verlauf der Bauarbeiten zufrieden und windet vor allem dem beauftragten Bauunternehmen «HASTAG» ein Kränzchen. Bis April 2020 werden unter laufendem Betrieb sämtliche Vorbereitungsarbeiten abgeschlossen sein, damit während der dreiwöchigen Totalsperre (20. April bis 11. Mai 2020) das zweite Gleis er- beziehungsweise versetzt sowie das dritte Gleis neu verlegt werden kann.
Damit ab Mitte Mai 2020 die AB-Fahrgäste beim Bahnhof Teufen ebenerdig vom Tango auf die Perrons (und umgekehrt) gelangen können, werden bis Ende November 2019 über dreissig Beton-Perronwinkel positioniert. «Diese Arbeit erfordert höchste Präzision, sollte doch die Höhendifferenz zwischen Tango-Klapptritt und dem Perron idealerweise nicht mehr als 5 Zentimeter betragen», erläutert Fabio De Mattia. Die zwei Meter breiten Betonelemente werden deshalb geschiftet und in einem gegossenen Fundament verankert. Bereits fertig sind die Fundamente für die Dachstützen.
Alles für die Totalsperre herrichten
Bis Ende November 2019 wird die dritte von insgesamt acht Bauphasen beim Bahnhof abgeschlossen sein. Neben den Perronwinkeln sind die Arbeiter der Bauunternehmung aktuell mit der Schalung und Armierung der Stützmauer im Bereich des künftigen Fussweges (Richtung Landhaus) beschäftigt. «Bis jetzt sind wir voll im Zeitplan, sodass voraussichtlich sämtliche Arbeiten, die unter laufendem Betrieb machbar sind, erledigt werden können», freut sich der AB-Projektleiter. So werden in den Wintermonaten beispielsweise der Unterbau (Entwässerung, Sperrschicht, Fundation) und Oberbau (Schotter) für das dritte Gleis erstellt. Zudem werden zahlreiche Kabel verlegt, damit technisch alles bereit ist für die Stellwerksumstellung im neuen Technikgebäude.
Ein engmaschiges Programm
Am 20. April beginnt dann die dreiwöchige Totalsperre mit dem ambitiösen Ziel, das zweite Gleis aus- und in neuem Verlauf wieder einzubauen, drei neue Weichen inklusive Fundation zu verlegen und natürlich das dritte Gleis einzubauen. «Wir haben die Totalsperre so kurz wie nur möglich geplant, damit die AB-Gäste lediglich während drei Wochen auf die Bahnersatzbusse ausweichen müssen. Dies bedingt, dass bis zu dreissig Mann im Zweischichtbetrieb im Einsatz stehen werden», so Fabio De Mattia. Unmittelbar nach der Totalsperre werden die Tango-Züge auf den Gleisen 2 und 3 verkehren. Parallel dazu wird das Material von Gleis 1 erneuert. Im August 2020 sollte der Bahnhofumbau abgeschlossen sein.
Verschiebung des Ein- und Ausstiegsbereichs
Das dritte Gleis, das eingebaut wird, ist nötig, damit die Tangos uneingeschränkt im Viertelstundentakt verkehren können. Seit dem 18. März 2019 – der Einführung des Viertelstundentaktes ab Teufen – gibt es täglich 16 Leerfahrten zwischen Bahnhof Teufen und Steigbach. Dies bringt es mit sich, dass die Barrieren bei der Landhaus- und Zeughausstrasse unnötige Wartezeiten für den Individualverkehr erzeugen. Damit das dritte Gleis überhaupt Platz hat, mussten 6000 Kubikmeter Erdreich vom östlichen Hang beim Bahnhof abgetragen und eine Stützmauer erstellt werden. Die damit gewonnenen sieben Meter Tiefe bieten nicht nur Platz für das zusätzliche Gleis, sondern auch für einen 150 Meter langen Gehweg. Der Ein- und Ausstiegbereich beim Bahnhof Teufen wird sich für die AB-Fahrgäste aufgrund der neuen Gleisführung und der versetzten Weichen ein paar Meter in Richtung Raiffeisenbank verschieben.
Text: Rosalie Manser
Bilder: Rosalie Manser, Hans Zürcher